Farbwunder am Stolper Feld

Der November zeigt sich in diesem Jahr mit besonders schönen Farben. Ich habe die sonnigen Tage genutzt und ein paar Schätze entdeckt, die das Auge erfreuen und die Stimmung heben. Vor allem das große Feld zwischen Weiden-, Mauer- und Pechpfuhlweg erfreut uns in diesem Jahr mit der blühenden Phacelia. Viele Menschen fragen, was das für eine Pflanze ist und wofür sie gedacht ist.

Blühendes Phacelia-Feld (© Schlegel)

Im Sommer kennen wir sie als Pflanze in den Blühstreifen, wo sie vielen Insekten Nahrung bietet. Jetzt wurde sie im September nach der Ernte als Gründüngung ausgebracht. Sie ist eine Zwischenbegrünung und soll dem Boden als Erosionsschutz und als Unkrautunterdrückung dienen. Außerdem bindet sie Stickstoff im Boden und bildet durch ein dichtes Wurzelwerk reichlich Biomasse. Die Wurzeln reichen bis zu 60 cm tief in den Boden und helfen beim Humusaufbau. Im Winter stirbt sie bei Minusgraden ab und hinterlässt eine Mulchschicht auf dem Acker, der den Boden bedeckt und schützt. Im Frühjahr wird die Biomasse eingearbeitet. Für 2026 ist auf der Fläche der Anbau von Futtermais geplant.

Die Insekten, die jetzt noch unterwegs sind, erfreuen sich an einer späten Mahlzeit.

Neben der Phacelia haben mich noch andere Pflanzen und Bäume erfreut. Hier und da sind noch die strahlenden Farben vom Sommer zu sehen, die sich mit der herbstlichen Färbung und dem Ende der Vegetationszeit mischen. Es lohnt sich, mit Ruhe und Gemütlichkeit durch die Natur zu schlendern und zu entdecken.

5 Jahre Vielfalt für das Stolper Feld

Am 25.10.2020 haben wir unseren Verein offiziell gegründet.

Vereinsgründung im Grünen (© Schlegel)

Wir blicken zurück und sind stolz auf das, was wir alle zusammen erreicht haben.

Danke an alle Wegbereiter*innen und Wegbegleiter*innen!

Das wird gefeiert! (© Schlegel)

Die Vielfalt-Bank ist umgezogen

Gestern war es so weit: Unsere 6. Wildholzbank hat sich mithilfe von Karsten, Sandro und Jürgen auf den Weg zum neuen Standort gemacht. Von der Gollancstraße/Mauerweg, wo sie seit unserem Sommerfest Anfang September stand und viele Menschen zum Verweilen eingeladen hat, ging es über den Mauerweg Richtung Pechpfuhlweg zum neuen „Lieblingsort“. Schon der Transport hatte Seltenheitswert. Karsten und Sandro, ihr habt ganz schön geschuftet.

Der neue „Lieblingsort“ befindet sich an einer Stelle, an der sowohl der Golfplatz als auch das Feld betrachtet werden können. Wer sich auf die Suche begeben möchte, sollte den Weg Nr. 6D erforschen. Unserer Wegenetzkarte zur Orientierung gibt es hier.

Danke, Karsten, Sandro und Jürgen, wir freuen uns über ein weiteres Unikat am Stolper Feld.

Die 6. Bank ist da

Schon vor dem Sommerfest am 7. September wurde unsere neue Wildholzbank der Öffentlichkeit präsentiert. Karsten hat nach einem Jahr wieder ein besonderes Modell erschaffen, welches zur Zeit noch an der Kreuzung Gollanczstraße/Mauerweg zu finden ist.

Unsere neue Bank (© Schlegel)

Die Bank bietet vier Sitzplätze, die wir inzwischen auch brauchen, weil die anderen fünf Bänke häufig schon besetzt sind. Sie erfreuen sich großer Beliebtheit.

Die neue Bank steht nur vorübergehend an ihrem jetzigen Standort. Wir haben das Sommerfest genutzt, um schon mal die eine und andere Sitzprobe zu ermöglichen. In Kürze wird sie an den für sie vorgesehenen Standort umziehen. Wo dieser ist, bleibt noch ein Geheimnis, welches wir bald lüften werden.

Feldfest der Vielfalt

Wir danken für

  • Sonne, Schatten und angenehme Temperaturen,
  • Apfelkuchen, Muffins und Hefezopf,
Kuchenbuffet 2025 (@ Jürgen Ohlhoff)
  • Honigauswahl, Marmeladen und Spinnrad,
  • Tische, Bänke und Stühle,
  • Vielfalter*innen, Gäste und Erholungssuchende sowie
  • Gespräche, Händeschütteln und Kennenlernen.

Es war wieder ein besonderes Erlebnis am Stolper Feld.

Der japanische Staudenknöterich

Der japanische Staudenknöterich am Mauerweg ist wieder kräftig gewachsen, trotz der chemischen Maßnahmen, die von den Berliner Stadtgütern als Eigentümerin der Fläche im letzten Jahr angewendet wurden. Es scheint so, dass die Pflanzen sich von der Behandlung bisher nicht beeindrucken lassen.

Auf Nachfrage bei den Berliner Stadtgütern, wie das weitere Vorgehen sein wird, erhielten wir folgende Informationen:

„Letztes Jahr haben wir nach der Mahd eine chemische Behandlung vorgenommen, die allerdings zu spät war bzw. es zu wenige Neuaustriebe gab. Deswegen dieses Jahr wieder das ungebremste Wachstum. Wir haben in diesem Jahr 1 × gemulcht, eine chemische Folgebehandlung ist beantragt. Soweit daher in diesem Jahr der Plan: Nach Freigabe durch die Behörde nochmal mulchen, dann chemische Behandlung nach gegebenen Wiederaustrieb.“

Von einem unserer Vereinszugehörigen, der für den NABU in Glienicke Mühlenbeck zum Thema Staudenknöterich unterwegs war, erhielten wir einen kleinen Bericht zum erfolgten Arbeitseinsatz in den Eichwerder Moorwiesen:

Wir haben zumindest fürs Erste sichtbare Ergebnisse erzielt. Wir hatten uns das Ausgraben der Wurzeln als ersten Schritt vorgenommen, was natürlich aufwendig war. In Teilen kamen wir durchaus an die Wurzeln, in Teilen aber auch nicht. Leider ist über Jahre dort nichts gemacht worden und vermutlich sind die Wurzeln doch so tief, dass wir mit Handmitteln nicht herankommen. An diesen Stellen haben wir gemäht, mit einem Freischneider mit Dreizack. Geht prima. Unsere Hoffnung ist, durch solche wiederholte Maßnahmen die Wurzeln zu schwächen. Oder erreichen wir gerade das Gegenteil? Wir hatten uns das Feld am Herthamoor angesehen und mit den Leuten dort gesprochen, die das schon seit Jahren durch zweimaliges Schneiden aufhalten. Die Fläche in den Eichwerder Moorwiesen ist schon sehr groß und ich vermute, dass wir nur die Ausbreitung in Teilen aufhalten können. Es gibt leider bislang keinen Hinweis auf die Wunderlösung.

Das Fehlen einer „Wunderlösung, um den Knöterich einzugrenzen oder zu „beseitigen, bestätigen auch Expert*innen. Wir wollen uns als Verein zukünftig dem Thema Neophyten, zu denen auch die kanadische Goldrute, Robinien, Traubenkirschen und der japanische Staudenknöterich auf den Stolper Feldern zählen, mehr widmen. Vorerst haben wir den Berliner Stadtgütern angeboten, nach gemeinsamen Lösungen fern von chemischer Behandlung zu suchen. Eine Gesprächsbereitschaft von Seiten der Eigentümerin wurde schon signalisiert. Vielleicht ist es auch ein Weg, den Knöterich zu ernten, denn immerhin können die Sprossen im Frühjahr geerntet und als Gemüse gedünstet oder als Konfitüre gegessen werden. Mit einer chemischen Behandlung der Pflanzen ist das für uns aktuell aber keine Alternative.

Wildschweinparadies Zernsdorfer Weg

Heute war ich wieder am Zernsdorfer Weg unterwegs und wollte schauen, wie weit die Birnen schon gereift sind. Dabei sind mir frische Wagenspuren ins Auge gefallen – da dachte ich mir: „Na, da war bestimmt jemand vom Jägerteam unterwegs.“ Wir haben seit letztem Jahr einen guten Draht zum Jagdteam, das auf den Stolper Feldern zuständig ist (falls du/sie es noch nicht weißt/wissen: Im Newsletter Nr. 27 haben wir schon mal über das Jagdrevier und seine Besonderheiten berichtet).

Wildschwein mit Obst (© Pixabay)

Kurz nach meinem Spaziergang konnte ich mit dem Leiter des Teams telefonieren. Er hat bestätigt, dass er in der letzten Nacht einen Keiler geschossen hat. Die Wildschweinpopulation ist nach wie vor ziemlich groß, obwohl in diesem Jahr schon 40 Tiere erlegt wurden. Die Tiere vermehren sich anscheinend das ganze Jahr über, weil sie mehr als genug Futter finden. Der Zernsdorfer Weg ist momentan so etwas wie ein „Buffet der Köstlichkeiten“ für die Wildschweine: Sie spazieren zwischen Maisfeldern, Fallobst – also Birnen und Sommerpflaumen – und wieder zurück zum Mais.

Maistunnel (© Pixabay)

Maisfelder sind für Wildschweine ein Paradies. Sie bieten reichlich Nahrung, dichte Deckung und Schutz vor Störungen oder schlechtem Wetter. Die hohen Maispflanzen lassen die Tiere tagsüber und sogar über längere Zeit fast unsichtbar sein. Besonders im Sommer verlassen sie oft den Wald und leben fast nur noch in den Maisfeldern. Das macht sie natürlich auch für Jagende schwer zu erwischen: Sie wechseln meist erst in der Dämmerung oder nachts in die Felder, was den Schuss manchmal zu einem echten Sekundenrennen macht.

Satt und zufrieden (© Pixabay)

Um dem Wildschwein-„Buffet“ Einhalt zu gebieten, setzen viele Landwirt*innen auf Blühstreifen oder sogenannte Bejagungsschneisen – also vegetationsarme Streifen, die entlang oder innerhalb der Felder verlaufen. Diese offenen Zonen erleichtern die gezielte Jagd und leisten natürlich auch einen wesentlichen Beitrag zur Artenvielfalt am Rande der landwirtschaftlichen Monokulturen.

Felix Schneermann als Pächter der Flächen, ist bisher nicht überzeugt von diesen Maßnahmen, obwohl die Schäden in seinen Feldern schon ziemlich groß sind.
Wir hoffen natürlich, dass sich bald eine Lösung findet, bei der Landwirt und Jagdteam gemeinsam an einem Strang ziehen. Ziel ist es, die Wildschweinpopulation so zu regulieren, dass die Tiere auf den Stolper Feldern leben können, ohne großen Schaden anzurichten. Denn letztlich wollen wir alle, dass die Natur im Gleichgewicht bleibt – für die Tiere, die Landwirte und uns alle.

Sommerfest im Centre Bagatelle

Der Sonntag mit Sonne hat das Fest im Centre am 20. Juli erstrahlen lassen. Der wunderschöne Garten war die perfekte Kulisse für unsere Stände und die vielen Spiele für Kinder und hat zum Verweilen im satten Grün eingeladen.

Wir haben mit den FrohLaWis zusammen für Unterhaltung gesorgt und an unserem Glücksrad bildeten sich immer wieder Schlangen, denn unsere Preise waren sehr begehrt.

Auch unser Vogelrätsel ist ein Türöffner und so haben wir mit vielen Menschen Gespräche geführt (nicht nur über Vögel) und motivierende Worte zu unserem Engagement erhalten. Natürlich waren unsere süßen und gesunden Preise für das Glücksrad und das Vogelrätsel auch ein entscheidendes Kriterium. Besondere Freude haben die „Retropreise“ wie Ahoj-Brausepulver und Leckmuscheln bei der Generation hervorgerufen, die sich darüber an den Geschmack ihre Kindheit erinnerten. Und die jüngste Generation war erstaunlicherweise nicht nur an den Süßigkeiten interessiert, sondern auch an den leckeren Möhren und Chilis frisch vom FrohLaWi-Feld.

FrohLaWi-Blumen direkt vom Feld (© Schlegel)

Wir bedanken uns bei den Verantwortlichen vom Centre Bagatelle für diese Gelegenheit und sagen „Danke!“ für das wunderschöne Sommerfest!

Abenteuerliche Entdeckungen im Frühsommer

Ein Beitrag von Antje Schreiber

Wir freuen uns, dass die Nachfrage für das Kreative Naturtagebuch so groß war, dass wir im Juni einen zusätzlichen Termin für Kinder anbieten konnten.

Junge Forschende (© Antje Schreiber)

Diesmal fanden wir uns mit jungen, wissbegierigen Forschenden am Hubertussee zusammen. Die Freude am Entdecken war nahezu grenzenlos. Nicht einmal der leichte Regen konnte unsere ausgedehnte Tour um den See stoppen!

Das „Wasserreich“ war voll von sich entwickelndem Leben. So wurden Frösche in unterschiedlichen Entwicklungsstadien genauestens unter die Lupe genommen. Einige fanden auch eine neue Heimat im Gartenteich eines begeisterten Forschers. Es war ganz schön herausfordernd, eine Kaulquappe aufs Papier zu bringen! Auch Seerosen, Blätter und sogar Muscheln fanden einen Platz im Naturtagebuch.

Im September haben wir einen weiteren Termin für diese Veranstaltung geplant.

Ein anderer Termin im Juni war den ganz kleinen Abenteuersuchenden gewidmet. An einem geschützten Ort, nahe dem Waldrand am Stolper Feld, entdeckten wir viel Geheimnisvolles. Auf der Suche nach dem fehlenden Zwilling eines Naturmemories, begegneten wir in einem dunklen Astloch einer tigergemusterten Nacktschnecke, die sich vor der sommerlichen Hitze verkroch. Interessant, wie sie sich anfühlt!

Und es gab noch mehr zum Fühlen: Es gibt ganz weiche, zarte und feste, harte Blätter. Besonders die Suche nach den weichen Blättern war eine schöne Detektivarbeit.

So pirschten wir uns durch den Wald und kletterten hier und da auf tolle Kletterbäume, was teilweise schon zu einer kleinen Mutprobe wurde. Das war eine sinnliche Reise durch die Natur mit sehr neugierigen, begeisterten Kindern.

Weitere Termine und Informationen zur Anmeldung sind hier zu finden.

Kreativ (© Antje Schreiber)