Wildschweinparadies Zernsdorfer Weg

Heute war ich wieder am Zernsdorfer Weg unterwegs und wollte schauen, wie weit die Birnen schon gereift sind. Dabei sind mir frische Wagenspuren ins Auge gefallen – da dachte ich mir: „Na, da war bestimmt jemand vom Jägerteam unterwegs.“ Wir haben seit letztem Jahr einen guten Draht zum Jagdteam, das auf den Stolper Feldern zuständig ist (falls du/sie es noch nicht weißt/wissen: Im Newsletter Nr. 27 haben wir schon mal über das Jagdrevier und seine Besonderheiten berichtet).

Wildschwein mit Obst (© Pixabay)

Kurz nach meinem Spaziergang konnte ich mit dem Leiter des Teams telefonieren. Er hat bestätigt, dass er in der letzten Nacht einen Keiler geschossen hat. Die Wildschweinpopulation ist nach wie vor ziemlich groß, obwohl in diesem Jahr schon 40 Tiere erlegt wurden. Die Tiere vermehren sich anscheinend das ganze Jahr über, weil sie mehr als genug Futter finden. Der Zernsdorfer Weg ist momentan so etwas wie ein „Buffet der Köstlichkeiten“ für die Wildschweine: Sie spazieren zwischen Maisfeldern, Fallobst – also Birnen und Sommerpflaumen – und wieder zurück zum Mais.

Maistunnel (© Pixabay)

Maisfelder sind für Wildschweine ein Paradies. Sie bieten reichlich Nahrung, dichte Deckung und Schutz vor Störungen oder schlechtem Wetter. Die hohen Maispflanzen lassen die Tiere tagsüber und sogar über längere Zeit fast unsichtbar sein. Besonders im Sommer verlassen sie oft den Wald und leben fast nur noch in den Maisfeldern. Das macht sie natürlich auch für Jagende schwer zu erwischen: Sie wechseln meist erst in der Dämmerung oder nachts in die Felder, was den Schuss manchmal zu einem echten Sekundenrennen macht.

Satt und zufrieden (© Pixabay)

Um dem Wildschwein-„Buffet“ Einhalt zu gebieten, setzen viele Landwirt*innen auf Blühstreifen oder sogenannte Bejagungsschneisen – also vegetationsarme Streifen, die entlang oder innerhalb der Felder verlaufen. Diese offenen Zonen erleichtern die gezielte Jagd und leisten natürlich auch einen wesentlichen Beitrag zur Artenvielfalt am Rande der landwirtschaftlichen Monokulturen.

Felix Schneermann als Pächter der Flächen, ist bisher nicht überzeugt von diesen Maßnahmen, obwohl die Schäden in seinen Feldern schon ziemlich groß sind.
Wir hoffen natürlich, dass sich bald eine Lösung findet, bei der Landwirt und Jagdteam gemeinsam an einem Strang ziehen. Ziel ist es, die Wildschweinpopulation so zu regulieren, dass die Tiere auf den Stolper Feldern leben können, ohne großen Schaden anzurichten. Denn letztlich wollen wir alle, dass die Natur im Gleichgewicht bleibt – für die Tiere, die Landwirte und uns alle.

29. Newsletter der Vielfalt

Heute ging unser 29. Newsletter per Mail an alle, die unseren Newsletter abonniert haben.

Wir erzählen in dieser Ausgabe in alphabetischer Reihenfolge von unserer Arbeit in den letzten 5 Monaten. Es gibt Infos zu

  • Anbauplanung 2025
  • Dirtpark
  • Grundstücksverkauf am Stolper Feld
  • Humus und Komposttee
  • Kunstwerk am Mauerweg
  • Vandalismus am Stolper Feld
  • Wanderweg Osramsiedlung
  • Wohnlager XX
  • Wohnungsangebot für Vögel
  • und vielem mehr.

Viel Freude beim Lesen!

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Der Mais kommt zurück

2 Jahre haben wir ihn am Stolper Feld nicht mehr gesehen, nun ist er bald wieder da: Der Körnermais, der uns in den vergangenen Jahren – als Monokultur angebaut – dazu gebracht hat, unseren Verein zu gründen. Eigentlich sollte es keinen mehr geben, denn Landwirt Felix Schneermann hat vor ein paar Jahren noch gesagt, dass er keinen Mais anbaut.

Vielfalt auch bei Mais? (© Pixabay)

Jetzt hat er sich anders entschieden. „Der Mais kommt zurück“ weiterlesen

Warum der Mais noch auf dem Feld steht

Es gibt verschiedene Theorien, warum der Mais teilweise noch auf den Felder steht. Z.B. die, dass der Mais als Frischfutter verwendet wird und häppchenweise abgeerntet wird oder dass keine Zeit war, alles zu ernten und der Mais vielleicht einfach stehen bleibt.

Hier kommt die Auflösung zu einer Frage, die in der letzten Zeit viele von uns beschäftigt hat. „Warum der Mais noch auf dem Feld steht“ weiterlesen

Was zum Lesen auf dem Stolper Feld

Nun stehen sie, die ersten Schilder unseres Vereins – und das war gar nicht so einfach.

Erstmal haben wir Infos rund um den Mais gesammelt und diese in einer kurzen und langen Version aufs Papier gebracht. Die Zeichnungen sind übrigens die Maßanfertigung einer Freundin des Stolper Feldes. Insgesamt 4 Schilder haben wir rund um die Maisfelder verteilt und in den sehr harten Boden geklopft. Das war schon eine interessante Erfahrung, denn so einfach mal ein Schild aufstellen ging nicht. Mit diversen Werkzeugen haben wir es dann geschafft und wurden beim letzten Schild mit einem weichen und teils noch feuchten Boden belohnt. HURRA!

„Was zum Lesen auf dem Stolper Feld“ weiterlesen

Neues vom Acker

Gestern wurde auf 3 Stolper Feldern der Mais „gedrillt“, d. h. in Reihen ausgesät. Die Samenkörner werden mit einem sogenannten mineralischen Unterfußdünger (kleine weiße Körner) in den Furchen deponiert. Rundherum wurde die Saat der Blühmischung bereits vor einigen Tagen eingearbeitet. Der Regen von letzter Woche wird gemischt mit Wärme die Samen zum wachsen, keimen und blühen bringen.

„Neues vom Acker“ weiterlesen