Der allererste Kompost-Bioreaktor für das Stolper Feld
Mit dem Kompost-Bioreaktor-Projekt wollen wir einen wichtigen Schritt in die Schließung nachhaltiger Stoffkreisläufe machen, die Vielfalt des Bodenlebens gewährleisten, wilde Kompostansammlungen in der Umgebung des Stolper Felds sinnvoll nutzen und das schon uralte Verfahren der Kompostierung wieder mehr in den Mittelpunkt einer gesunden, nachhaltigen Landwirtschaft für Umwelt und Mensch bringen.
Wir wollen, neben der Gewinnung einer großen Menge Humus, die beim Kompostierungsprozess entsteht und eine wichtige Rolle für die Bodenfruchtbarkeit durch das Speichern von Wasser, Nährstoffen und als Kohlenstoffquelle spielt, mit diesem Projekt auch speziell das Mikrobiom des Komposts fördern und untersuchen.
Genau wie für den Mensch und für Gewässer ist auch die mikrobielle Zusammensetzung des Bodens essentiell, um Nährstoffe für Pflanzen zur Verfügung zu stellen und diese im Boden zu halten. Durch einen mikrobiell gesunden und humusreichen Boden können letztendlich Düngungen effektiver vom Boden aufgenommen werden oder ganz und gar vermieden werden. Kompost kann auch Torf als Zusatz zu Erdmischungen zu 100 % ersetzen und schützt somit Naturlandschaften wie Moore, die eine überaus wichtige Funktion zur Speicherung von Kohlenstoffdioxid haben.
Aus diesem Grund haben wir das Kompost-Bioreaktor-Projekt ins Leben gerufen, um mit diesem Pilotprojekt auch die Kompostwirtschaft in einem kleinen Maßstab und mit unseren Möglichkeiten auf das Stolper Feld zu bringen.
Große Kompostmieten benötigen einen erheblichen Aufwand an Arbeitskraft, Wasser und schweren Maschinen und müssen in regelmäßigen Abständen umgesetzt werden, um einen nährstoffreichen Kompost zu gewährleisten. Deswegen haben wir uns für die mobilen und pflegeleichten Kompost-Bioreaktoren entschieden, die ich euch gerne im Folgenden vorstellen möchte.
Man kann sich den Kompost-Bioreaktor als größeren Thermokomposter vorstellen, der sich durch eine gute Belüftung des Kompostguts, der effektiven Nutzung des zugeführten Wassers und durch ein gutes Pilzwachstum auszeichnet.
Vorteile des Bioreaktors:
- muss nicht umgesetzt werden über den kompletten Rottezeitraum
- keine Geruchsentwicklung durch den aeroben Prozess → Mikrobiologische Vielfalt
- Wasser wird effizient verwertet und verbleibt im System
- nach der Heißrotte-Phase können Regenwürmer hinzugegeben werden und sich ungestört vermehren
- einfaches Auf- und Abbauen und Wiedernutzung des kompletten Bioreaktors
- einfache Prozessführung mit geringerem Arbeitsaufwand
- je nach Höhe bis zu 5 m³ humusreicher Kompost pro Reaktor
- Die Reaktoren können von außen mit interessanten Informationen zum Stolper Feld, zum Kompostierprozess selbst und zu Nähstoffkreisläufen oder Kunst versehen werden, tragen somit zur Wissensvermittlung bei und sehen dann auch noch besonders individuell aus.
Standort für die Reaktoren und Beginn der ersten Arbeiten
Dank der Eigentümergemeinschaft vom Gurnemanzpfad konnten wir schon schnell den perfekten Standort für die ersten Bioreaktoren finden und werden diese gemeinsam in der Nähe des Stolper Felds aufbauen können. An dieser Stelle nochmal vielen Dank für das Angebot Werkzeug, Wasser und Strom für das Projekt bereit zustellen.
Nach einem ersten Treffen konnten wir festlegen, dass die 3 Reaktoren auf einer Gesamtfläche von ca. 12 m² aufgestellt werden können.
Hierzu muss auf der schon vorhandenen Kompostfläche ein Areal von ca. 2,8 m x 7 m eingeebnet werden für einen sicheren Stand der Kompostreaktoren.
Mit Mistgabel, Spaten und Schippe werden wir in einer gemeinschaftlichen Aktion den Grundstein für die Reaktoren legen, bei hoffentlich gutem Wetter, Spaß und Verpflegung.
Falls Du oder Ihr auch Lust habt bei dem Bau der Bioreaktoren mitzuwirken, meldet euch bitte gerne per E-Mail an , damit wir einen guten Termin für die Einebnung finden können.
Je nach Fortschritt des Projekts werden wir euch über diese Seite bzw. unseren Blog auf dem Laufenden halten und auch den einen oder anderen Erfolg in Fotoform hochladen.
Mit freundlichen Kompostgrüßen und bis bald
Euer Felix