Der japanische Staudenknöterich am Mauerweg ist wieder kräftig gewachsen, trotz der chemischen Maßnahmen, die von den Berliner Stadtgütern als Eigentümerin der Fläche im letzten Jahr angewendet wurden. Es scheint so, dass die Pflanzen sich von der Behandlung bisher nicht beeindrucken lassen.
Auf Nachfrage bei den Berliner Stadtgütern, wie das weitere Vorgehen sein wird, erhielten wir folgende Informationen:
„Letztes Jahr haben wir nach der Mahd eine chemische Behandlung vorgenommen, die allerdings zu spät war bzw. es zu wenige Neuaustriebe gab. Deswegen dieses Jahr wieder das ungebremste Wachstum. Wir haben in diesem Jahr 1 × gemulcht, eine chemische Folgebehandlung ist beantragt. Soweit daher in diesem Jahr der Plan: Nach Freigabe durch die Behörde nochmal mulchen, dann chemische Behandlung nach gegebenen Wiederaustrieb.“
Von einem unserer Vereinszugehörigen, der für den NABU in Glienicke Mühlenbeck zum Thema Staudenknöterich unterwegs war, erhielten wir einen kleinen Bericht zum erfolgten Arbeitseinsatz in den Eichwerder Moorwiesen:
„Wir haben zumindest fürs Erste sichtbare Ergebnisse erzielt. Wir hatten uns das Ausgraben der Wurzeln als ersten Schritt vorgenommen, was natürlich aufwendig war. In Teilen kamen wir durchaus an die Wurzeln, in Teilen aber auch nicht. Leider ist über Jahre dort nichts gemacht worden und vermutlich sind die Wurzeln doch so tief, dass wir mit Handmitteln nicht herankommen. An diesen Stellen haben wir gemäht, mit einem Freischneider mit Dreizack. Geht prima. Unsere Hoffnung ist, durch solche wiederholte Maßnahmen die Wurzeln zu schwächen. Oder erreichen wir gerade das Gegenteil? Wir hatten uns das Feld am Herthamoor angesehen und mit den Leuten dort gesprochen, die das schon seit Jahren durch zweimaliges Schneiden aufhalten. Die Fläche in den Eichwerder Moorwiesen ist schon sehr groß und ich vermute, dass wir nur die Ausbreitung in Teilen aufhalten können. Es gibt leider bislang keinen Hinweis auf die Wunderlösung.“
Das Fehlen einer „Wunderlösung“, um den Knöterich einzugrenzen oder zu „beseitigen„, bestätigen auch Expert*innen. Wir wollen uns als Verein zukünftig dem Thema Neophyten, zu denen auch die kanadische Goldrute, Robinien, Traubenkirschen und der japanische Staudenknöterich auf den Stolper Feldern zählen, mehr widmen. Vorerst haben wir den Berliner Stadtgütern angeboten, nach gemeinsamen Lösungen fern von chemischer Behandlung zu suchen. Eine Gesprächsbereitschaft von Seiten der Eigentümerin wurde schon signalisiert. Vielleicht ist es auch ein Weg, den Knöterich zu ernten, denn immerhin können die Sprossen im Frühjahr geerntet und als Gemüse gedünstet oder als Konfitüre gegessen werden. Mit einer chemischen Behandlung der Pflanzen ist das für uns aktuell aber keine Alternative.