Das Zwiebelexperiment (von Felix Rilk)

Der 1. Bioreaktor wurde am 13. Mai geöffnet. Um unseren Kompost vorher auf Herz und Nieren zu testen, haben wir uns entschlossen, Proben zu entnehmen und diese analysieren zu lassen. Bei der Probeentnahme aus der unteren Mitte des Reaktors waren nicht nur  gleich ein paar Regenwürmer mit dabei, man konnte auch schön sehen, dass der Zersetzungsprozess der Biomasse abgeschlossen ist und ein humusreiches, gut durchlüftetes Bodengefüge entstanden ist.

Die Proben wurden eingetütet und zu einem Analyselabor geschickt, welches das „Gold des Gärtners“ auch molekular unter die Lupe nimmt. Somit haben wir auch jetzt schwarz auf weiß, was alles so in unserem Kompost drin ist.

Leider konnte ich nicht warten, bis die Ergebnisse eintreffen und habe den Kompost gleich mal einem kleinen Test unterzogen.

Hierbei habe ich 3 handelsübliche Frühlingszwiebeln aus einem Bund genommen, die ungefähr die gleiche Statur hatten und diese sowohl in unseren Kompost, einem Kompost von einem industriellen Kompostplatz und einfachem Leitungswasser untergebracht und diese mit gleichen Mengen gewässert, bzw. das Wasser gewechselt. Für den direkten Vergleich wurden die Frühlingszwiebeln nebeneinandergestellt, haben aber sonst auch die gleiche Beleuchtung erhalten.

Die Ergebnisse könnt ihr hier von Tag 2 bis Tag 10 sehen.  Die Zwiebel links im Bild ernährt sich von unserem Kompost.

Dieses Experiment ist natürlich nicht repräsentativ, aber gibt schon mal einen guten Eindruck, warum unser Kompost etwas hat, was Kompost aus dem Baumarkt oder von einem Komposthof nicht aufweist: Nämlich ein ausgeprägtes und ungestörtes Mikrobiom und verschiedenste Kleinstlebewesen, die wichtige Pflanzennährstoffe verfügbar machen und den Boden erst lebendig machen. Das gesunde Bodenleben oder auch Edaphon genannt, kann auch Pflanzenkrankheiten vorbeugen und eignet sich ideal zum Animpfen von weiterem Kompost oder Beeten.

Gleichzeitig würde ich gerne das Experiment im größeren Maßstab auf einem echten Feldboden bei den FrohLaWis durchführen. Hier sollen dann auch Pflanzen untersucht werden, die höhere Ansprüche haben und vielleicht noch interessantere Ergebnisse liefern können. Wer Vorschläge für die Pflanzenwahl hat oder  mitmachen möchte, kann sich gerne bei mir melden!