Zum Frühlingsstart: Vogelsteckbrief Feldlerche

Die Vögel haben schon bemerkt, dass der Frühling da ist, es wird gezwitschert und tirilliert. So passt der Steckbrief heute perfekt. Danke an den Autor Edvard Schöning für den Einblick in das Leben der Feldlerche auf den Stolper Feldern.

Die Feldlerche (Alauda arvensis), ihr Vorkommen, ihre Gefährdung und ihr möglicher Schutz auf den Feldern

„Der Himmel hängt voller Lerchen“ – ein ein wenig modifiziertes Sprichwort, das früher aber zweifellos auf nahezu jede landwirtschaftliche Nutzfläche zutraf. Jahrhundertelang prägte der fröhlich tirilierende Gesang der Feldlerche die mitteleuropäische Kulturlandschaft.

Feldlerche im Flug

Einst in Scharen aus den östlichen Steppen in die seit dem Altertum neu entstehenden Felder eingewandert, hatte sie sich zu einem Charaktervogel des Offenlandes entwickelt. Doch der Bestand nimmt leider seit einiger Zeit, wie der vieler Feldvögel, dramatisch ab. Grund dafür ist vor allem die moderne Landwirtschaft. Wo früher noch zwei Männchen den Reviergesang anstimmten, kann man in vielen Fällen heute froh sein noch eines zu hören, Tendenz weiterhin abnehmend.

Neben den immer insektenärmeren Landwirtschaftsflächen drücken auch die modernen Maschinen den eh schon geringen Bruterfolg des Bodenbrüters

Umso erfreulicher, dass es die schlicht gefärbten Sänger hier noch in relativ hoher Zahl gibt, nachdem es zwei einzelne Vögel gewagt haben, den Winter über auf den Feldern auszuharren, sind seit Mitte Februar wieder ein paar Trupps unterwegs. Viele rasten bloß auf dem langen Weg nach Norden/Osten, aber einige werden bleiben, in der Hoffnung auf eine erfolgreiche Brut hier.

Für die (wahrscheinlich auch auf dem Stolper Feld abnehmenden) Bestände war in jedem Fall die Wildblumenwiese auf dem FrohLaWi-Feld im vergangenen Jahr Balsam, da sie optimalen Schutz und Nahrung bot und das Gelege dort nicht der Gefahr ausgesetzt war „unter die Räder zu kommen.“ Genau diese kleinen „Paradiese“ innerhalb großer landwirtschaftlicher Nutzflächen helfen den Vögeln enorm. Eine weitere, nicht ganz so effektive Maßnahme (aber besser als nichts!) ist das Anlegen sogenannter Lerchenfenster, dabei lässt der/die Landwirt*in beim Säen einige kleine Flächen aus, da das sehr früh hoch aufwachsende Wintergetreide die Lerche bei einer Brut bzw. dem An- und Abflug zum Nest behindert. Des weiteren sind auch Blühstreifen als Nahrungsquelle hilfreich.

Lerchenfenster in Feld (© Dietmar Rabich/Wikimedia Commons/“Ostbevern, Schirl — 2014 — 8483” / CC BY-SA 4.0)

Für die Stolper Lerchen besteht – im Gegensatz zu vielen Artgenossen – momentan die Hoffnung, dass sie langfristig ein Auskommen finden. Bereits jetzt sind ja durch einige motivierte Menschen aus Frohnau, Hermsdorf, Hohen Neuendorf, Stolpe und Umgebung schon viele Schritte in die richtige Richtung getan worden und es wird sicherlich so weiter gehen!

Bestimmung

Häufig sind die sich im Singflug befindlichen Männchen nur zu hören aber nicht zu sehen, es lohnt sich aber aufzupassen, mit etwas Glück kann man auch Vögel am Boden entdecken. Schlicht braun-weißlich gefärbt, aber schöner Gesang, kleine Haube (kann bei Erregung aufgestellt werden), von nahem weiße Schwanzkanten sichtbar.